Ein Konzept zur inklusiven Ausbildung von Köchen unter Nutzung digitaler Medien wird in den nächsten drei Jahren in der Prignitz entwickelt. Menschen mit Behinderungen, die bei der Lebenshilfe tätig sind, Menschen mit Beeinträchtigungen, die eine Rehabilitation durchlaufen, und Azubis aus dem Oberstufenzentrum Prignitz absolvieren bei „Inklusive Küche 4.0“ gemeinsame Ausbildungsmodule. Durch digitale Medien soll es möglich werden, dass Menschen mit Behinderungen und Menschen in der Rehabilitation ortsunabhängig individuell, aber auch gemeinsam lernen. Damit könnten sich in der Lebenshilfe Betreute über den Status als Küchenpraktiker hinaus qualifizieren und erstmals Berufsabschlüsse erwerben.
Das Förderprojekt des Bundesbildungsministeriums wird getragen vom Berufsbildungszentrum Prignitz (BBZ), der Lebenshilfe Prignitz, dem Landkreis Prignitz mit dem Oberstufenzentrum und zwei Lehrstühien der Hochschule Magdeburg-Stendal. Dabei muss zunächst Grundlagenarbeit geleistet werden. Beispielsweise um zu erkennen, wie Menschen mit Behinderungen und Beeinträchtigungen individuell lernen, welche digitalen Medien dafür nutzbar und erforderlich sind. Darauf aufbauend, werden Ausbildungsmodule entwickelt.
Die Ausbilder und Mitarbeiter der beteiligten Einrichtungen werden den gewonnenen Erkenntnissen folgend, fortlaufend während des dreijährigen Projektes qualifiziert. Die Konzepte zur inklusiven Kochausbildung mittels digitaler Medien sollen anschließend auf weitere Ausbildungsberufe übertragen werden.
„Wir haben im Vorfeld Kontakt zu den Prignitzer Gastronomieunternehmen aufgenommen und unser Vorhaben erläutert, auch um Möglichkeiten fiir die praktischen Ausbildungsteil zu erschließen“, sagte gestern die Geschäftsführerin des BBZ Prignitz GmbH, Nicole Goerke. „Die Resonanz war sehr positiv und wir haben eine Reihe von Absichtserklärungen unterzeichnet.“ Das Projekt für zwei Dutzend angehende Köche startet am 13. Oktober.
Quelle: RoUf, „Der Prignitzer“ vom 30. September 2018